Von Au! zu Wow! Diese Lebenskrise war ein echter Glücksfall
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Von Au! zu Wow! Diese Lebenskrise war ein echter Glücksfall

Aktualisiert: 14. Okt. 2023

I like Blogparade!

Nicht so sehr das Wort an sich, aber dafür hat mich aber das Format selbst umso mehr angesprochen.


Was ist eine Blogparade?


Bei einer Blogparade ruft ein Blogger andere dazu auf, innerhalb einer bestimmten Zeit einen Blogartikel zu einem bestimmten Thema zu schreiben. Der entsprechende Artikel wird anschließend als Link unter dem Aufruf gepostet. Auf diese Weise kommen viele verschiedene Perspektiven zu dem Oberthema zusammen. Und als willkommener Nebeneffekt vernetzen sich die Blogger sich miteinander und alle ihre Leser profitieren von all den Blog-Beiträgen.


Wenn das mal keine grandiose Sache ist??


Momentan laufen einige Blogparaden. Bei diesem Thema hier, das ich auf dem Blog von Djuke Nickelsen gelesen habe, hat meine Bauchstimme gleich laut JA gerufen.


Von Au! zu Wow! Genau mein Thema!


Von Au! zu Wow! Lebenskrise, da kenn ich mich aus! Meine Lebenskrise, insbesondere die Dritte (zu den drei Lebenskrisen gleich mehr), war nämlich mein Startschuss in mein neues Leben.


Ich sage immer, es gibt Menschen, denen reicht ein Jobverlust, ein Beinbruch oder eine Trennung, um ihnen die Augen zu öffnen, dass sie im Leben auf dem Holzweg sind. Ich gehöre da aber nicht dazu. Ich brauche scheinbar die volle Dröhnung Lebenskrise, damit ich in die Gänge komme. 😉


Ich bin meiner Lebenskrise Brustkrebs deshalb auch unendlich dankbar, denn sonst wäre ich nicht hier, wo ich heute bin. Wahrscheinlich wäre ich gar nicht mehr...


Meine Geschichte könnte den Titel tragen: "Wie eine junge Mutter 2 Mal dem Tod entrann und gesund wurde" oder "Dankbarkeit war der Motor für meine Veränderung" oder "Psychotisch oder erleuchtet?". 😉


Okay, der letzte Titel ist vielleicht etwas übertrieben, weil ich mich bis heute zu keinem Zeitpunkt als erleuchtet bezeichnet habe. Und gleichzeitig passt er trotzdem fast am besten.



Aber lass mich einfach mal erzählen, wie meine Lebenskrise zu meinem Lebensretter wurde.


Meine erste Krebsbehandlung
Lebenskrise Krebs

Alles begann mit einem Termin bei meiner Gynäkologin, den ich aus einem Gefühl heraus gebucht hatte. Ich spürte, dass irgend etwas mit mir nicht stimmte. Ich war dauermüde, nickte regelmässig während der Schreibarbeit am Computer nach meinen Kundenbesuchen ein und ging abends gleich mit den Kindern ins Bett, so erschöpft war ich. Ich hatte in den Monaten vor dem Termin an allen Schrauben, die es zu drehen gab, bereits tüchtig gedreht, aber nichts hatte sich geändert. Die Kinder schliefen durch, ich auch, ich ernährte mich gesund, alles lief rund. Irgendwann konnte ich mir keinen Reim mehr darauf machen, warum ich bloss immer so extrem müde war.


Also dachte ich, ich checke mal meine Schilddrüsen- und Eisenwerte. Warum ich das bei der Gynäkologin machte und nicht beim Hausarzt? Keine Ahnung. Das war einfach ein Impuls, den ich zu diesem Zeitpunkt nicht hinterfragte.



Lebenskrise Nummer 1, die Krebsdiagnose


Im Ultraschall (die Gynäkologin hat gleich den Jahres-Check durchgeführt) wurde dann etwas leicht Verdächtiges gefunden, dass ich abklären sollte. Nach den ersten Untersuchungen war dann klar, was los ist - Aggressives Mamma-Karzinom - und die Behandlungs-Maschinerie wurde gestartet.


Ich war zugegeben unter Schock. Brustkrebs mit 37, die Kinder 3 und 1,5 Jahre alt. Niemand in meiner Familie hatte je eine Krebserkrankung. Krebs, bzw. die Angst davor war nie in meinen Gedanken gewesen.


Und doch war ich nicht erstaunt. Im Gegenteil, es machte irgendwie tief in meinem Inneren alles Sinn für mich. Ich wusste nämlich bereits, bevor die Diagnose gestellt wurde, dass diese Sache keine Lappalie sein würde. Ich spürte es einfach, keine Ahnung warum und woher dieses Gefühl kam. Da war so eine Gewissheit in mir, über die ich zu diesem Zeitpunkt mit niemandem zu sprechen wagte. Wer will schon sagen "Ich weiss, dass es bösartig ist". Natürlich hätte mir jeder Mensch gesagt "Jetzt wart erstmals ab, denk doch positiv, vielleicht ist es doch nichts".


Das war kein negatives Denken, sondern ein Wissen, eine Weisheit, einfach da. Und es tröstete mich eher, als dass es mich beunruhigte.


Kennst du das Gefühl, wenn du dir vertrauen kannst? Wenn du hundertprozentig weisst, dass etwas so ist und sich in dir diese Ruhe und Zuversicht ausbreitet, dass du richtig bist. Das fühlte ich, trotz dem Horror, in dem ich mich in den Tagen vor der Diagnose befand.


Als der Arzt anrief und mich bereits ein paar Tage vor dem abgemachten Termin sehen wollte, weil die Ergebnisse der Stanzbiopsie da waren, war mir also alles klar. Ich ging dann auch sehr ruhig und gefasst zum Termin und als der Arzt mir mitteilte, dass sie Zellen eines aggressiv wachsenden Tumors gefunden hätten, waren meine vorherrschenden Gefühle Erleichterung und Dankbarkeit.


Erleichtert und dankbar bei einer Krebsdiagnose?


Diese niederschmetternde Diagnose und alles, was er mir dann gleich anschliessend als Behandlungsvorschlag unterbreitete, hat mir natürlich erstmals in einen Schockzustand versetzt. Als junge Mutter klingt "einige Operationen, Chemo- und Antikörpertherapie, Bestrahlung und Antihormontherapie" wirklich grauenhaft und ich fühlte im ersten Moment komplett überfordert. Angst hingegen spürte ich keine.


Hingegen fühlte ich aber diese grosse Erleichterung in mir und eine tiefe Dankbarkeit dem Universum gegenüber. Diese Gefühle, diese Leichtigkeit und Demut statt Angst (wie es eigentlich von mir erwartet wurde), liessen mich tatsächlich kurz überlegen, ob ich mich in psychiatrische Behandlung begeben sollte. 😉


Heute weiss ich, dass die Erleichterung daher kam, dass ich endlich einen Grund für mein Unwohlsein hatte. Wie oft hatte ich mich in den letzten Monaten gefragt, warum ich immer so gecrasht war, obwohl nicht wirklich ein Grund dazu bestand. Ich fühlte mich irgendwann wie ein Hypochonder und traute mich gar nicht mehr, etwas zu sagen. Nun hatte ich einen Grund, den niemand in Frage stellen würde und durch den all meine vergangenen Klagen mit einem Mal legitimiert waren.


Ich war auch deshalb erleichtert, weil ich mit gutem Gewissen endlich einen grossen Gang zurückschalten und mich um mich selbst kümmern konnte.



Legitimation


Ich habe ganz viel Legitimation gebraucht. Berechtigung, mir Raum einzunehmen, Berechtigung, mir etwas zuzustehen, Berechtigung, Verantwortung abzugeben, Berechtigung, schwach zu sein.


Ich hatte unendlich viele Glaubenssätze und viele drehten sich um Selbstwert und Selbstliebe, was eng mit Leistung gekoppelt war.


Und das führt mich auch gleich zum zweiten Gefühl, die Dankbarkeit dem Schicksal gegenüber. Das Universum hatte mir einen Ausweg aus meinem Hamsterrad gezeigt, den ich bereit war zu nehmen. Alle Auswege davor (Migräne, Rückenschmerzen, dauernde Infekte, Depression, Beziehungsprobleme usw.) waren für mich nicht "genug Leid" gewesen, um FÜR MICH zu gehen. Ich hätte meine Bedürfnisse niemals über die meiner Familie gestellt, ohne einen wirklich triftigen Grund dazu zu haben.


Und nun hatte mir das Universum einfach so (wie ich damals dachte) eine Möglichkeit bereitet, wie ich mich aus dem täglichen Hassle herausnehmen konnte, ohne das Gesicht zu verlieren. Nur für mich gehen. Einmal im Leben mit gutem Gewissen keine Rücksicht nehmen zu müssen. Weil es um mein Leben ging. Das war meine Berechtigung und dafür war ich unendlich dankbar. Ich, die perfekte Märtyrerin, hatte einen Ausweg aus meinem selbstgebastelten Käfig gefunden.


Die folgenden Jahre waren intensiv.


Operationen, Chemo, Antikörpertherapie, Antihormontherapie. Rückblickend gesehen war das Anstrengendse in dieser Zeit vielmehr, das Vertrauen zu meinem inneren Führer zu halten als meine emotionalen Themen oder die ganzen Torturen der Behandlung. Ich fühlte mit jedem Tag klarer und sicherer, was für mich zur Gesundheit führen würde und begann, meinen eigenen Weg zu gehen. Das führte natürlich bei Ärzten und teilweise auch Freunden und Familie zu Widerstand, was ich durchaus verstand. Alle hatten Angst um mich, weil ich mich nicht an die medizinischen Empfehlungen hielt.


Ich war aber immer weniger bereit, mich von Angst dirigieren zu lassen und fremdbestimmt zu werden. ich war dabei, mich aus meinem engen Denkkorsett bestehend aus Glaubenssätzen zu befreien und spürte, dass das Ganze genau deshalb geschehen war. Um mich wachzurütteln.


Der Moment, als ich mich gegen die Bestrahlung entschied, war richtungsweisend. Ich hatte den Mut, meinem Bauchgefühl und meiner Intution zu vertrauen, was mir trotz der schwierigen Umstände viel Kraft gab. Ich hatte auch das Glück, dass mein heutiger Ex-Mann zu mir stand und meine Entscheidung trotz seiner Angst um mich respektierte. Er vertraute mir und meiner Intution, worüber ich heute noch sehr dankbar bin.


Die Bestrahlung habe ich verweigert, weil ich so genau spürte, dass sie mich mehr schwächen als zur Gesundung beitragen würde.


Nach dieser Entscheidung habe ich als erstes meine Ernährung auf vegan umgestellt, habe begonnen, regelmässig zu meditieren und intensiv an den Themen Selbstliebe und Selbstwert gearbeitet. Ein paar Monate später habe ich auch die Antihormontherapie abgesetzt, weil ich mich damit zunehmend schlechter fühlte (die künstlich herbeigeführte Menopause hatte mit allen verfügbaren Symptomen zugeschlagen) und habe einen Naturheilarzt aufgesucht, der mir Kaffee-Einläufe, Kräutertees und Nahrungsergänzungsmittel verordnete. Diese ca. 1 jährige "Therapie" hat mich wieder auf die Beine gebracht. Nach nur 2 Einläufen war mein ausgeprägtes Lymphödem am Arm der operierten Seite für immer verschwunden und durch die verschiedenen Mittel normalisierte sich meine Verdauung und mein Immunsystem. Meine Lebensgeister kamen nach und nach zurück.


Dann habe ich meinen Traum wahr gemacht, den ich schon Jahre zuvor begonnen hatte zu träumen und die Ausbildung zur Integrativen Kinesiologin begonnen.


Lebenskrise Nummer 2, die Trennung


Nach 1.5 Jahren war das Gröbste also überstanden und ich auf bestem Weg, wieder ganz gesund zu sein. Das gab mir Raum, mich um andere Themen zu kümmern, wie zum Beispiel die Beziehungsprobleme mit meinem Mann. Nach einigen Um- und Irrwegen kam es zur Trennung und mündete damit in eine weitere anspruchsvolle Zeit, in der ich viel gearbeitet und mir (wieder) wenig Zeit für mich eingeräumt habe. Das führte dann nach einigen Jahren zu ...


Lebenskrise Nummer 3, das Krebsrezidiv.


Natürlich ist weder die Trennung an sich noch mein Ex-Mann daran Schuld, dass ich nochmals an Brustkrebs erkrankte, sondern ganz alleine ich.


Und natürlich geht es nicht darum, einen Sündenbock zu suchen. Ich habe mit der 2. Krebsdiagnose einfach endgültig verstanden, dass ich Verantwortung für mein Leben übernehmen muss. Kompromisslos (mittlerweile eines meiner Lieblingswörter) nur noch das zu tun, was mir beiträgt, wurde zu meinem wichtigsten Fokus.


Mit der 2. Diagnose habe ich zuerst alles runtergefahren, komplett. Aus dem klaren Gefühl heraus, erstmals einen klaren Kopf über die Situation erhalten zu wollen. Am Tag der Diagnose bin ich mit meinem neuen Partner Gian in den Urlaub gefahren. Nach dem Urlaub habe ich mich krankschreiben lassen und mir viel Zeit zur Innenschau genommen. Erst 6 Wochen nach der Diagnose habe ich entschieden, welche Behandlung ich durchführe.


Gleichzeitig habe ich wieder mein ganzes Leben umgekrempelt, diesmal noch kompromissloser als bei Lebenskrise Nummer 1. Ich habe mitten in der Krankheitsphase meinen gutbezahlten Kaderjob gekündigt und habe mich selbständig gemacht. Einfach, weil ich so klar spürte, dass das der nächste wichtige Schritt in mein selbstbestimmtes Leben ist.


Ich habe rigoros ausgemistet, in allen Bereichen meines Lebens. Ich habe nichts mehr gemacht, wozu ich nicht zu hundert Prozent JA sagen konnte und habe damit einige Menschen vor den Kopf gestossen. Ich habe kompromisslos JA zu mir gesagt, JA zum Leben, JA zu meinen Bedürfnissen, JA zu meinen Zielen.


Ich habe mich auf den Weg gemacht, mutig und eigenverantwortlich. Es war nicht einfach, aber es war meine Rettung. So wurden meine Lebenskrisen zu meinem Glücksfall, weil sie mir bereits zweimal ermöglichten, zu mir zu kommen, als ich mich verlor.


Ich habe entschieden, dass es keine 3. Krebsdiagnose geben wird. Ich habe entschieden, mein Leben zu leben, wie es mir gefällt und in dieser Hinsicht keinerlei Kompromisse mehr einzugehen. Wenn mein Bauch zu etwas NEIN sagt, dann ist das Gesetz für mich. Ganz egal, was irgendjemand dazu denkt, sagt oder fühlt.


Seit 2020 bin ich ganz selbstbestimmt unterwegs, habe viele Umwege gemacht, die allesamt wichtig waren, habe viel erfahren, viel gelernt, viel gefühlt und viele Erkenntnisse gewonnen.


Ich bin überzeugt davon, dass ich heute nicht hier stehen würde, wäre ich nicht jeden einzelnen dieser Schritte genau so gegangen, wie ich ich sie gegangen bin. Und da nehme ich diejenigen nicht raus, die in eine Sackgasse führten. 😉


Heute bin ich gesund und glücklich, an einem Wohnort, der mich täglich nährt, mit Gian an meiner Seite, der mich vollkommen glücklich macht und perfekt zu mir passt, mit unseren 4 Kindern, die sich gegenseitig lieben (und streiten😉), als wären sie aus einem Ei geschlüpft, mit einer wieder wunderschönen Beziehung zu meinem Ex-Mann, mit tollen Lieblingsmenschen und einem feinen Kreis an grossartigen Kunden. Das Leben hat mir so viele Wunder gezeigt und ich habe sie dankbar angenommen.


Ich lebe täglich mehr meinen ganz natürlichen Flow und fühle die Magie, die sich entfaltet, wenn ich mich dem Leben hingebe und auf das reagiere, was es mir zeigt.


Krebs hat mein Leben zum Besseren verändert. Dankbar feiere ich mich dafür, diese Chance genutzt zu haben.


Es gab Zeiten, da erfüllte mich die Dankbarkeit dafür so unendlich, dass ich gar keine Worte dafür fand. Und immer noch wähle ich jeden Tag bewusst das Leben - das Leben, das mir beiträgt.



Wofür bist du dankbar?

Dankbarkeit ist ein Schlüssel zum Glück. Die Umsetzung und kompromisslose Hingabe unterstützt diesen Prozess sehr. Probiere es aus!



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